Wednesday, March 08, 2006

Diashow auf web.de

Habe noch ein paar Fotos bei web.de eingestellt.
Ich entschuldige mich bei allen Graphikdesigner, Architekten und Ästethen für das Layout, leider wird kein besseres angeboten.

Friday, March 03, 2006

Essen in Japan

Essen in Japan war für uns ein Genuss.
Egal ob an einer Bar, an Tischen oder im Knien.

Nur einmal habe ich mir das falsche Essen gewählt. Es war ein Kinderteller mit Sushi. Das Sushi war schon in Häppchen geschnitten. Dazu gab es eine Kinderüberraschung: eine Rolle Klebeband mit vielen kleinen Arieles drauf.

Bar Ethica



In dieser Bar landeten wir an einem Abend in Kamakura. Die Frau und der Mann hinter dem Tresen hatten sich in einer Art dezenten Westernlook angezogen. Es lief Musik von Van Morrison. Sie wollten gerne englisch reden, suchten aber immer so lange nach einzelnen Wörtern. Auf die Frage, wieviel Einwohner Kamakura hat überlegte sie erst ganz lange, dann ging sie weg, nahm einen Zettel, sprach mit ihrem Mann und einer anderen Japanerin und schrieb immer wieder was auf. Wir fragten uns, ob sie jetzt alle Einwohner zusammen zählen, so genau wollten wir es auch nicht wissen.
Wir versuchten es mit einer neuen Frage: Wann der letzte Zug fährt und wieviel wir bezahlen mussten.
Da bekamen wir diesen Zettel.


Thursday, March 02, 2006

Rosenmontag in Tokio


Die letzte Nacht in Tokio wollte ich auf jeden Fall durchmachen. Ich dachte in einen Jazzclub zu gehen. Habe gehört, dass Haruki Murakami so wie Hajime aus „Gefährliche Geliebte" einen Jazzclub in Tokio hat. Ich habe über dass Internet aber nicht gefunden, wo das sein kann. In einer Touristeninformation habe ich noch mal nachgefragt. Sie mussten auch erst über Google suchen, wo ich schon nichts gefunden hatte. Auf einer japanischen Seite haben sie dann herausgefunden, dass er mal eine Bar hatte.
Die 3 Jungs haben über Internet einen Club in Shibuya herausgesucht. Die Auswahl war nicht groß, weil montags die meisten geschlossen waren. In Weimar war an dem Rosenmontag sicher mehr los. In der Hotelhalle haben sich 10 Leute getroffen, die auch noch was im Umkreis vom Hotel unternehmen wollten. Wir haben sie zu einer Fahrt mit der U-Bahn wieder nach Shibuya überredet, die Kreuzung war diesmal nicht mehr so voll. Es war auch schon 23 Uhr, sämtliche Bars, die wir ansteuerten wollten gerade schließen. Nach langer Suche haben wir endlich eine Bar in einem Hotel gefunden. Wir waren die einzigen Gäste und haben Bier aus „Edelstahleisbechern" getrunken. An eine Ziegelwand wurde ein Film mit Whoopi Goldberg gebeamt.
Danach ging es weiter auf die Suche nach dem Club. Es war genau so, wie es in jedem Reiseführer steht: man findet nichts, auch wenn man die Adresse hat. Wir haben mehrere Leute gefragt, die haben uns irgendwohin geschickt. Wir haben das Gebiet kreuz und quer durchlaufen, kamen immer wieder an den gleichen Stellen entlang und haben einfach nicht diesen Club gefunden. Es war aber auch nichts anderes zu finden. Der Weimarer Polizeichef und ein Teil des Suchtrupp haben aufgegeben. Sogar die Zwiebelmarktkönigin gab auf, der man ja nachsagt, dass sie nicht „totzukriegen" ist. Es war zwar schon 2 Uhr nachts, aber was sollte ich im Hotel? Schlafen kann ich sowieso nicht, hätte sich auch nicht gelohnt, im Flieger habe ich 11 Stunden Zeit zu schlafen. Also bin ich mit den 5 Jungs mitgezogen. An der nächsten Polizeistation haben sie noch mal gefragt. Die Polizisten konnten den Weg anhand einer Karte erklären. Thomas hat das fotografiert und wir sind den Weg nachgelaufen. Nach zwei weiteren Fehlversuchen und einer halben Stunde standen wir endlich vor dem Club. Thomas hat die Lage sondiert und ist erstmal Gucken gegangen. Er berichtete, dass es aussieht wie in der Schütze, ca. 10 Leute da sind und 2.000 Yen (14 Euro) kostet. Was soll’s, eine Alternative gibt es nicht und die Yen brauchen wir auch nicht mehr. Dafür gab es ein Getränk umsonst. Es war eine ruhige Atmosphäre, neben uns schliefen 2 Japaner. Der Club ist immerhin billiger als eine Übernachtung im Hotel. Die Frauen dort hatten ausnahmsweise keine spitzen schief gelatschten Stöckelschuhe und zum Teil eine für japanische Verhältnisse große Oberweite. Lassen sie sich auch Silikon spritzen? Wir konnten es nur vermuten. Gegen halb 5 sind wir zurück zur Kreuzung. Diesmal gingen vielleicht grad mal 20 Leute bei Grün und vorher sogar schon 5 Leute bei Rot rüber. Während der Taxifahrt zurück ins Hotel, haben wir Graffiti an einem Brückenpfeiler gesehen. Für 2.800 Yen und ohne weitere interessante Begebenheiten sind wir im Hotel angekommen.
Es waren nur noch 2 Stunden bis zur Kofferabgabe und zum Frühstück. Eigentlich wollte ich durchhalten und an meinem Blog schreiben. Aber ich sackte ständig ab. Also stellte ich mir doch den Handywecker und nutzte mein teuer bezahltes Bett doch noch für 90 Minuten Tiefschlaf.

Blick aus unserem Zimmer

Omotesando

An der sogenannten "Champs Elysees von Tokyo" konnte sich mein Auge von den schrillbunten Lichtern in Shibuya an den unterschiedlichen transparenten weißen hinterleuchteten Fassadenflächen erholen.


Sightseeing in Tokio

Für die Umgestaltung meines Gartens bekam ich Anregungen.




Durch das Beschneiden der Bäume werden in Japan Arbeitsplätze erhalten.



Fuji

Dank meiner Schlaflosigkeit habe ich früh halb 7 den Fuji mit blauem Himmel gesehen.

Abend in Hakone

Mein Rumpsteak habe ich stehen lassen. Ich wollte nicht nach schlaflosen Nächten wegen dem Jetlag diesmal wegen Verdauungsproblemen nicht schlafen können. Die Pommes und grünen Bohnen die auf dem Teller wie Sushi auslagen, habe ich noch gegessen. Wollten uns die Japaner einen Gefallen tun mit deutschem Essen? Dafür bin ich doch nicht 11 Stunden geflogen. Naja muss ich halt in Weimar Sushi essen.

Dafür haben sie extra für uns die Karaokebar geöffnet. Als wir so richtig in Stimmung waren, haben sie diese auch wieder geschlossen. Also wurde die Party an die Getränkeautomaten verlagert.

Hakone

Am Sonntag war es kalt und nass. Eigentlich wollten wir zur 5.Station des Fuji. Der war aber nicht zu sehen. Es wurde umdisponiert. Wir fuhren über den Ashisee. Man konnte nur ahnen, dass die Landschaft ringsum sehr schön ist. Aber das Schiff war auch fotogen.

An dem Hakoneschrein sahen wir ein Brautpaar. Das war natürlich sofort von 130 Weimaranern mit ihren Fotoapparaten umringt.

Für mich blieb nur der Platz hinter dem Brautpaar. Wenn ich nicht sofort wieder weggegangen wäre, hätte mich der Fotograf eventuell mit einem Karateschlag erledigt.


Ich wünsche dem Braupaar jedenfalls viel Glück. Hoffe, dass sie aus Liebe heiraten oder die Familien eine gute Wahl getroffen haben, dass sie eine schöne Hochzeitsreise nach Europa haben werden, dass dabei nach dem Einkauf der Pflichtgeschenke für die Kollegen auch noch Zeit und Geld für sich übrig bleibt und dem Bräutigam viel Spass beim Auswickeln der Braut aus dem Kimono.

Ito

Auf der Dinerparty hat uns Ito zu sich nach Hause eingeladen. Und wieder hatte ich kein Geschenk dabei. Zum Glück hatte ich noch Schokolade für die Kinder, Underberg für ihren Mann und ein Notizbuch für sie dabei. Ich konnte auch noch Papier besorgen um es einzupacken. Ich habe gelesen, dass die Verpackung sehr wichtig ist.

Das Haus empfindet wahrscheinlich jeder Deutsche als zu klein. Der Standard der Haustechnik und Wärmeisolierung ist auffallend niedriger als bei uns.

Standard ist die traditionelle Stufe am Eingang, vor der sich jeder die Straßenschuhe auszieht. Beheizte Klodeckel mit Bidetfunktion habe ich auch überall gesehen. Im Dachgeschoss hat Ito ein Tatamizimmer eingerichtet. Es ist mit 3 Tatamimatten ausgelegt, darauf läßt sie Gäste auf Futons schlafen oder legt mehrere Kissen aus und stellt einen Klapptisch zum Teetrinken auf. Dort steht auch ihre Koto, ein japanische Zither.

Dinerparty


Die Dinerparty war der kulinarische Höhepunkt der Reise und eine Begegnung mit echten Japanern die deutsch sprechen können.
Währende dem offiziellen Teil, verteilte die Zwiebelmarktkönigin fleißig Geschenke an alle Offiziellen Gäste, Küsschen gab es nicht dazu. Dann wurde ein Film von Weimar gezeigt, der alle Klischees bedient. Als da ein Folkloretruppe "Dann wollen wir trinken 7 Tage lang" sang und dazu tanzte, geriet unser junger Japaner aus dem Häuschen und fragte ob das jedes Jahr ist.
Bei uns am Tisch saß ein junger Japaner (22 Jahre alt) Yusuke Terada und Shizuko Ito.
Yusuke studiert deutsche Literaturwissenschaft. Hörte sehr interessiert oder zumindest höflich lächelnd den fundierten Erläuterungen der deutschen insbesondere Weimarer Kultur durch einen älteren Herren an unserem Tisch zu. Dadurch haben wir nicht so viel von ihm erfahren. Als der ältere Herr jedoch sagte, er ist der Meinung dass Fußballfans auch kleine Kinder fressen, haben unsere japanischen Freunde doch sehr erstaunt geblickt. Er hat es dann noch relativiert und als eine Redewendung dargestellt. Ich hoffe die Japaner haben das verstanden.
Yusuke kennt den Film "Goodbye Lenin", "Lola rennt" und "Bandits". Er meinte, dass wir ganz bestimmt nur Samuraifilme kennen, für die ich mich ja nun garnicht interessiere. Jonas und ich nannten ihm da andere Filmtitel.
er würde gerne zum Zwiebelmarkt nach Weimar kommen und mehrere tage ausgelassen feiern.

Ito ist Mutter von 3 erwachsenen Kindern, hat schon Jahre in Deutschland und der Schweiz gearbeitet. Sie hat uns angeboten ihr Haus zu besichtigen. Der ältere Herr hat schon ein japanisches Haus auf der Expo gesehen und deshalb kein Interesse mehr. Aber Josefine und ich haben das Angebot sehr gerne angenommen und uns für den nächsten Tag mit Ito zu einem deutsch-japanischen Weiberklatsch verabredet.

Geschenke

Im Zug nach Kamakura wurden wir von einer Frau angesprochen, als sie uns deutsch reden hörte. Mit Gesten und etwas Deutsch gab sie uns zu verstehen, dass sie auch in unser Hotel zum Diner fährt und in einem Chor deutsche Lieder singt. Dann kamen wir zum ersten mal in den Genuss einer japanischen Beschenkungszeremonie. Sie holte aus ihrer Tasche zwei Päckchen und gab sie Josefine und mir, weil wir sehr freundlich zu ihr waren. Die Jungs waren auch sehr freundlich zu ihr, da stand sie nochmal auf und zog aus ihrer Tasche 3 weitere Päckchen. Unsere beiden tauschte sie gegen zwei neue. Am Ende hatte jedenfalls jeder ein kleines Geschenk. Und wir hatten kein Gegengeschenk dabei, weil wir auf den guten Rat von Nori und Frau Bauhaus nicht hörten. Wir dachten, dass wir sowieso keinen Japaner persönlich kennenlernen. Herr Eckhardt hatt 60 Kilo Geschenke für alle Offiziellen mit, das sollte reichen.

Yokohama

Am Bahnsteig in Kamakura waren wir total erleichtert, alles alleine geschafft zu haben. Frau Bauhaus und Herr Lohmann und ein Ehepaar aus Japan kamen die Rolltreppe hoch gefahren. Jetzt waren wir nicht mehr die einzigen ausländer. Sie wollten auch nach Yokohama. Da hatten wir schon mal jemand der das gleiche Ziel hatte. Sie stiegen aber in die 1.Klasse und wir in die die 2.Klasse. am Bahnhof in Yokohama trafen wir uns wieder.
Der Japaner sprach Max, Marcel und Jonas mit "Jungs" an und fragte ob wir was essen wollen. Jetzt wußte ich wieder nicht, ob das eine höfliche Einladung ist, die man ablehnen sollte. Ich wollte ja auch viel sehen. Ich habe mir ein straffes Programm vorgenommen. Aber er hatte die Jungs schon auf seiner Seite.


Ab da wurden wir durch Yokohama geführt. Herr Kamata mit den Jungs vorneweg. Dahinter die Muttis und dann seine Frau, Frau Bauhaus und Herr Lohmann. Zuerst ging es in eine Bar, wie sie Herr Lohmann unbedingt mal in Weimar eröffnen sollte, sagte Herr kamata. Es gab Currys, man konnte die Schärfe in Stufen von 1 bis 5 wählen. Wir wählten alle mindestens eine Stufe zu hoch.

Danach ging es mit 3 Taxi nach Chinatown. Herr Kamata stieg mit 2 Jungs ins erste Taxi. Die Muttis (Josefine und ich) mit Marcel ins 2.Taxi und der Rest ins 3.Taxi. Unser Taxifahrer redete mit uns ruhig und leise, zeigte dabei mit den weißbeschuhten Händen Vier. Marcel konstatierte ebenso ruhig und gelassen, dass wir das erste Taxi mit den 4 Insassen aus den Augen verloren haben und der Taxifahrer wahrscheinlich nicht weiß, wo es hingehen soll. man könnte ja anrufen, aber wir haben keine Handynummer. Frau Kamata hinter uns hätte ihren Mann vielleicht anrufen können, sie fuhren brav hinter uns her. Ich versuchte mich mit Zeichen verständlich zu machen. Aber sie winkten mir nur fröhlich zurück. An der nächsten Ampelkreuzung wollte ich mal aussteigen und zu ihr gehen. Ich habe alle Hebel bedient aber die Tür ließ sich vor dem Bezahlen nicht öffnen. Bald sahen wir ganz viele rote Laternen und gelbe Lichter. Da wußten wir schonmal, dass wir in Chinatown sind. Am Ende der Straße sahen wir dann auch die Jungs mit Herrn Kamata und konnten mit ihnen durch Chinatown bummeln.

Dort sahen wir auch wieder in den Schaufenster, die täuschend echten nachgemachten Speisen. Man konnte sich anhand der Wachsessenvitrine entscheiden, die Bedienung kam dann mit vor die Tür und wir haben es ihr gezeigt.

Bei der Dinerparty hat unser 22-jährige japanische Freund Yusuke Terada uns schon erzählt, dass er sich wundert, in deutschen Nachrichten als Thema Nummer 1 die Vogelgrippe zu lesen. Er hat uns gefragt, ob das stimmt. Wir haben ihm das auch nur bestätigen können. Zeigten aber nicht die Panik, wie sie offensichtlich über die Medien verbreitet wird. Also Japan scheint kein Problem mit der Vogelgrippe zu haben. In Chinatown hingen die Enten jedenfalls einfach so im Schaufenster.

Wednesday, March 01, 2006

Goethe und Schiller in Japan

Als wir uns schon an die japanischen Schriftzeichen gewöhnt haben und wir die japanische Gelassenheit angenommen haben, ließen wir uns doch noch zu einem Aufschrei hinreißen, als wir mit der Rolltreppe an einer ca. 10m hohen Wand mit lateinischen Schriftzeichen fuhren und ganz unten "Friedrich Schiller" lasen.



Wir stiegen dann in die Metro und standen unter Werbung für eine Zeitung mit George Clooney auf dem Cover mit dem Titel "Goethe". Das riss uns dann auch nicht mehr vom Hocker.



Goethe ist keine Literaturzeitschrift, sondern ein Lifestyle-Magazin für Männer mit Luxusmode, großen Autos, Schauspielern, Männer in Politik und Business. Klar, warum nicht. Auch Goethe liebte gute Kleidung, Kutschen, gutes Essen, interessierte sich für Politik, Geschäfte und Frauen.

Bahnfahrt



Nachdem wir am ersten Tag das offizielle Programm mitgemacht haben und uns den großen Buddha und den HaseTempel in Kamakura angesehen haben, die Baumpflanzung im Regen mitgemacht haben, sind wir nicht mit auf die Insel Enoshima sondern haben uns verpisst. Mit Jonas, Max, Marcel und Josefine haben wir uns ins Abenteuer des öffentlichen Verkehrssystem gestürzt.
Den ersten Stadtbus haben wir nach Gefühl gewählt. Auf die Frage "Station Kamakura?" hat mir der Fahrer mit einem Nicken geantwortet. Ich war mir nicht sicher, ob er es nur aus Höflichkeit tat. Nachdem mir die Fahrt so lange vorkam, habe ich nochmal gefragt, wann wir dort sind. Was er dann hinter seinem Mundschutz murmelte, habe ich leider nicht verstanden. Wir versuchten uns ab jetzt an Schriftzeichen zu orientieren. Als dann vor mir ein Gebäude mit genau den selben Schriftzeichen auftauchte, wie wir auf dem Stadtplan sahen, war ich sehr erleichtert. Erste Etappe geschafft. Jetzt mußten wir nur noch eine Fahrkarte besorgen und den richtigen Zug nach Yokohama erwischen.
Bald standen wir als einzige Ausländer zwischen Japanern mit Mundschutz, den sie tragen wenn sie erkältet sind, um andere nicht anzustecken. Mir tropfte die Nase und ich unterdrückte mein Niesen damit die sie nicht in Panik geraten.

Erstes Foto

Von den 11 Stunden Flug, haben wir ungefähr 4 Stunden nur vereiste Flüsse und sibirische Landschaft gesehen.


Mein erstes Foto in Japan, ein Getränkeautomat. Ab jetzt kann ich mich nur an Farben auf den Verpackungen orientieren. Ich habe mir eine grüne Flasche gewählt und es war auch grüner Tee, wie ich erwartet habe.

Bin wieder zurück

Bin letzte Nacht wieder angekommen und habe schon etwas Schlaf nachgeholt.
Habe in den 5 Tagen in Japan wahnsinnig viel erlebt. Wie viele andere konnte ich nicht schlafen,insgesamt vielleicht 12 Stunden. Ich hätte nachts gut an meinem Blog schreiben können, anstatt mich mit meiner Schlaflosigkeit rumzuquälen, aber es gab kein Internet im Hotel.
In Nepal gab es in der Hauptstadt alle 50 m ein Internetcafè. Sogar aus den Dörfern am Fusse des Annapurna im Himalaja, zu denen keine Straßen führen, konnte ich e-mail nach Hause schreiben. Warum es in einer Stadt wie Kamakura mit 160 Tausend Einwohnern schwierig ist, als Tourist ins Internet zu kommen, kann ich mir noch nicht erklären. Nur die Redakteure von der der TA und TLZ haben es nach langer Suche geschafft, mal ein paar Bilder nach Hause zu schicken.

Monday, February 20, 2006

Haruki Murakami


Wahrscheinlich bin ich die zehnmillionste Entdeckerin von Haruki Murakami.
Freitag im Zug habe ich mein erstes Buch von ihm gelesen. Zehn Seiten vor dem Schluss, mitten in der Spannung, musste ich aussteigen. Das war brutal. Der Zug kam einfach zu früh.

Dass Marcel bei dem Buch fast gekommen ist, war in meinen Augen keine Werbung für das Buch. Aber habe ich etwa den gleichen Geschmack wie er?

Katrin weiß dass Haruki (wie Hajime die Hauptfigur) einen Jazzclub in Tokio hat.
Wer kann mir verraten, wo sie ist? Ich will da hin!


Saturday, February 18, 2006

Den Boden Schrubben

Frau Backhaus von der deutsch-japanischen Gesellschaft hat uns einen Film gezeigt mit dem Titel "Den Boden schrubben".
Wir sahen Mönche die stundenlang im Schneidersitz mit geschlossenen Augen meditierten und wie sie früh im Kloster den Boden schrubbten. Aber nicht auf den Knien, wie eine deutsche Hausfrau oder polnische Putzfrau, obwohl die ja jetzt auch alle einen Vileda-Wischmop oder so nehmen.
Nein, der japanische Mönch nimmt eine Kriegerhaltung ein, die Beine breit, Rücken gerade nach vorn gekippt, mit beiden Händen führt er einen großen Lappen auf dem Boden indem er das Gewicht von rechts nach links verlagert, dabei den Lappen mitführt. Bevor er die Bewegung von links nach rechts ausübt, macht er einen kleinen Schritt rückwärts.

- Schnitt-

Dann sahen wir Kinder in einer japanischen Schule, die fröhlich in der Haltung "Hund mit Kopf nach unten" einen Lappen durch die Flure ihrer Schule schoben.
An diesen Schulen gibt es keine Schmierereien, Schmutz und Unordnung. Ich werde mal in eine Schule reingehen und prüfen, ob das wirklich stimmt.

Ich habe dabei an mein Projekt eine Grundschule in Mörfelden gedacht. Schmutz, Reinigungskosten und Sauberlaufmatten sind dort ein Riesenthema. Vielleicht kann ich nach meiner Reise ein paar neue Vorschläge machen.

Jonas könnte seine Zivi-Zeit, in der er sich als Schneeschieber, Laubfeger und Reinigungskraft quält, nun unter einem ganz anderen Aspekt sehen. Nämlich als ersten Schritt zur Erleuchtung. Will er aber nicht. Er könnte sich höchstens vorstellen, dass alle Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald gemeinsam sauber machen.

Ich jedenfalls schrubbe nun mit einer ganz neuen Haltung (innerlich und äußerlich) mein Parkett.

Japanische Gärten



Ich habe mir vorgenommen, dass ich mal besonders auf die Gärten in Japan achte. Vielleicht bekomme ich Anregungen, wie ich meinen Minigarten etwas aufpeppen kann. Ein paar Elemente der japanischen Gartenkunst hat er ja schon: der Kirschbaum, der Kies, Holzpodeste und Steine.



Alles Unnütze muss ich noch entfernen (die Wanne z.B.), Ein Wasserlauf vom Regenfallrohr fehlt noch. Mal sehen was ich noch so entdecke.

Auf dem Weg zur Erleuchtung

Im Gegensatz zu manchen in unserer Gruppe für die sich ein langer Traum erfüllen wird, habe ich mich noch nie besonders für japanische Kultur interessiert. Dass Jonas sich so sehr für Japan interessiert, habe ich bis vor ein paar Wochen auch nicht gewußt. Auf unseren Vorbereitungsabenden sahen wir Filme über den Zen-Buddhismus.
Habe jetzt ein altes Bild gefunden, sitze da im Bundesarbeitsgericht unter einem Oberlicht und habe (wie mir jetzt klar wird) unbewußt auch meinen Weg zur Erleuchtung gesucht. Ich hätte vielleicht die Augen nicht so verleiern sondern schließen sollen. Aber so leicht hat es mich doch schon abgehoben.


Japanisch sprechen

Die Japanische Sprache werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr lernen. Auf unseren Vorbereitungsabenden hat uns Norico ein paar Vokabeln beibringen wollen. Bis jetzt habe ich mir noch kein Wort gemerkt.




Mein Nachbar Arno hat mir sein altes Japanisch-Lehrbuch geliehen. Vor über 30 Jahren wollte er sich auf eine Karriere als Baustoffverfahrenstechniker in Japan vorbereiten. Jetzt habe ich über 200 vergilbte Seiten per Schreibmaschine und Hand geschrieben mit Vokabeln zu chemischen Verbindungen, Materialprüfverfahren und Betonherstellung, die ich noch nicht mal auf deutsch bisher kannte.

Einen wichtigen Satz habe ich gefunden. Falls uns jemand auf japanisch anspricht, sage ich:

ware-ware-na nihonjin de wa nat. Doitsujin dearu.

(Wir sind keine Japaner, wir sind Deutsche)

Wednesday, February 15, 2006

Japanisch essen

Vorwort

Nächsten Mittwoch fliege ich mit Jonas und noch 130 Leuten aus Weimar nach Japan.
Wir haben für 5 Tage ein volles Programm. Seit Wochen sehe ich nur noch japanische Filme, lese Bücher von japanischen Autoren, Reiseführer, Gebrauchsanweisung für Japan und habe in Zeitschriften nur noch ein Auge für Architektur in Tokio.
An 3 Abenden wurden uns Filme über Zen-Buddhismus gezeigt, erste Vokabeln gelehrt und japanisch gegessen.

Vorbereitung auf Japanisches Essen

Habe mich stufenweise an das Japanische Essen gewöhnt. Damit habe ich begonnen.


Montag hat uns der Koch vom Dorint ein Menu in 3 Gängen gezaubert. Er war noch nie in Japan. Das chinesische Geschirr wurde ihm verziehen. Für uns war das Essen sehr fremd. Nori unsere japanische Dolmetscherin war begeistert. Ich fand es auch ganz lecker. Nur, es fehlte die Sättigungsbeilage. Habe beschlossen vorsichtshalber ein paar Tafeln Schokolade oder Müsliriegel mitzunehmen.



Inzwischen klappt das Essen mit Stäbchen auch ganz gut. Wenn es Eierlaufen in einer japanischen Variante gäbe, also mit Stäbchen und Sushi, würde ich vielleicht Chancen auf eine gute Plazierung haben.